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Europas, wo jährlich im Dezember in 2-3 Wochen von etwa 10,000 Fischern über 200,000 Ton. Heringe (sogen. »nordlandische Großheringe«) gefangen werden.
Die übrige Zeit des Jahrs sind die Inseln nur von wenigen Familien bewohnt.
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Europas, wo jährlich im Dezember in 2-3 Wochen von etwa 10,000 Fischern über 200,000 Ton. Heringe (sogen. »nordlandische Großheringe«) gefangen werden.
Die übrige Zeit des Jahrs sind die Inseln nur von wenigen Familien bewohnt.
bei den Chaldäern der Name des ersten Monats des Jahrs, daher bei den Juden seit der babylonischen Gefangenschaft der elfte Monat des bürgerlichen und der fünfte des Festjahrs, in unsern Juli und August fallend, im syrischen Kalender der August. Der Ab ist bei den Juden der verhängnisvollste Monat, weil am 9. desselben zweimal (586 v. Chr. und 70 n. Chr.) der Tempel [* 2] und 135 n. Chr. ihr und ihres Feldherrn Bar-Kochba (s. d.) letztes Bollwerk, die Stadt Bethar, zerstört wurde. Der 15. Ab wird wegen verschiedener froher geschichtlicher Ereignisse als Freudentag ausgezeichnet.
(pers.), Wasser. ^[= H2O findet sich im flüssigen und starren Zustand (als Eis) allgemein verbreitet in der Natur, ...]
frei ab dort bezeichnet bei Warenverkäufen, daß die Verschickung auf Kosten des auswärtigen Käufers erfolgt. Ab hier, hier genommen;
frei ab hier bedeutet dasselbe, nur bedient sich der letztern Formel der Verkäufer, der erstern der Käufer.
(arab.), ein von den Beduinenfrauen aus Kamel- oder Ziegenhaaren verfertigter grober Stoff, auch ein Mantel daraus, Kleid der Armen und Derwische im mosleminischen Osten.
(Aba), im Altertum Stadt in der griech. Landschaft Phokis, im Assosthal, mit einem Heiligtum und hochberühmten Orakel des Apollon. [* 3]
Der Tempel ward erst von Xerxes, dann 346 v. Chr. von den Thebanern im Heiligen Krieg zerstört, später von Kaiser Hadrian in kleinerm Maßstab [* 4] wieder aufgebaut.
Ruinen bei Exarchos.
den Bischarin (s. d.) verwandter Volksstamm in Oberägypten und Nubien, welcher die Bedschauisprache, das To-bedschauijjeh, welches auch von den Beni Amer, den Habab, den Homranarabern u. a. gesprochen wird, redet und nach Fr. Müller zu der äthiopischen Familie der Hamiten zu zählen ist. Die Ababde sind nach Maltzan Nachkommen der schon von Ptolemäos erwähnten Zabadäer, mithin seit 1700 Jahren in ihren gegenwärtigen Wohnsitzen zwischen dem Nil und Roten Meer ansässig. Ihre Hautfarbe ist dunkel, ihr Haar [* 5] schwarz, aber nicht wollig, sondern gelockt. Sie sind als Wüstenführer regelmäßig organisiert und zeichnen sich durch Ehrlichkeit aus. Ihre frühern Raubzüge haben aufgehört, seitdem das gesamte Nilland türkisch geworden ist. Die Zahl der Ababde schätzt Russegger auf 40,000, ihr eigner Scheich berechnet sie auf 100,000 Seelen.
s. v. w. Manilahanf. ^[= (Bananenfaser, Plantain-fibre, Siam-hemp, Menado-hemp, White rope), die Faser aus den ...]
(Lucaya), Groß- und Klein-Abaco, zwei der britischen Bahamainseln in Westindien, [* 6] zusammen 2580 qkm (46,8 QM.) groß, aber mit nur 2500 Bewohnern und wenig kultiviert.
Dabei der Green Turtle Cay mit dem Städtchen New Plymouth. [* 7]
(hebr., »Untergang, Abgrund«),
dichterische Bezeichnung in der Bibel [* 8] (Hiob) für Schattenreich, Unterwelt (Scheol), nach rabbinischen Sagen die tiefste Stelle der Hölle;
dann in der Offenbarung Johannis (9, 11) Name des höllischen Verwüsters, des Königs der Heuschrecken. [* 9]
auf Zigarrettenpapier Name einer Firma, welche besonders gutes Papier liefert.
(Abbadiden), maur. Dynastie, welche 1031-91 zu Sevilla [* 10] herrschte. Gründer derselben war Abad I., der als Großkadi und Statthalter zu Sevilla sich nach dem Sturz des Kalifen von Cordova (1031) für unabhängig erklärte und den königlichen Titel annahm. Ihm folgte 1042 sein Sohn Abad II., der viele Fürsten und Häuptlinge des südlichen Spanien [* 11] unterwarf und 1069 starb. Sein Sohn und Nachfolger Abad III., Freund der Wissenschaften und der Poesie, eroberte 1079 Cordova und verbündete sich 1085 mit den Königen von Almeria, Granada [* 12] und Badajoz zu einem heiligen Kriege gegen die Christen. Mit Hilfe des Königs Jussuf ben Taschfin von Marokko [* 13] ward das Heer der Christen bei Zalaka entscheidend geschlagen. Abad III. aber, welcher sich weigerte, die Oberhoheit Jussufs anzuerkennen, mußte sich nach der Erstürmung Sevillas durch dessen Feldherrn Schir ben Abubekr an letztern ergeben, ward mit seiner Familie nach Afrika [* 14] geführt und starb im März 1095 als Gefangener.
Vgl. Dozy, Historia Abbaditarum (Leid. 1846-1863, 3 Bde.);
Derselbe, Histoire des musulmans d'Espagne, Bd. 4 (das. 1861; deutsch, Leipz. 1874).
(Abesech), Volk, s. Tscherkessen. ^[= (s. Tafel "Asiatische Völker", Fig. 26), eine die westliche Familie der nördlichen ...]
Strom im nördlichen Abessinien, der Oberlauf des Blauen Nils (s. Abessinien und Nil).
(franz., spr. abässeh, »erniedrigt«),
in der Heraldik die [* 1] Figur eines Schildes (Balken, Pfahl, Sparren u. dgl.), welche dem untern Schildrand näher gerückt ist als dem obern oder (als Pfahl und Sparren) den obern gar nicht berührt.
Stadt im sibir. Gouvernement Jenisseisk, am Fluß Abakan, der etwa 400 km lang ist und unterhalb Minussinsk in den Jenissei mündet, hat ein Fort (1707 von Peter d. Gr. angelegt), etwa 2000 Einw. und viele Verwiesene darunter. Die Sommer sind in Abakansk so warm, daß Wasser- und Zuckermelonen im Freien gedeihen, die Winter dagegen sehr kalt, und die Ertragsfähigkeit des Bodens ist gering. In der Umgegend finden sich zahlreiche alte Grabhügel (von den Tataren »Gräber der Li Katai« genannt), welche Urnen, Goldschmuck und andre Metallzieraten enthalten; sie wurden zuletzt von B. v. Cotta und Radloff untersucht, harren aber noch einer genügenden Erklärung. - Abakansk heißt auch ein Gebirgszug, der sich parallel mit dem Altai vom Fluß Tom bis zum Jenissei zieht (s. Altai). Über das Volk der Abakan s. Tataren.
Textfigur: ab Abakus.
(lat., griech. Abax, »Tafel, Platte«),
bei Griechen und Römern eine Tafel oder Brett zum Würfeln, zum Aufzählen der Rechensteine bei Aufstellung einer Rechnung und zum Aufzeichnen mathematischer Figuren. In der Baukunst [* 15] ist Abakus die Deckplatte (ab) eines Säulenkapitäls als Verbindungsglied zwischen diesem und dem das Auflager bildenden Gebälk. Der Abakus ist bei der dorischen, altionischen und toscanischen Säule quadratisch mit geraden Seitenflächen. Bei der neuionischen, korinthischen und römischen Säule werden die Seitenflächen des Abakus eingezogen und die Ecken abgestumpft. Abakus bedeutet auch Tischplatte.
(Abeilard, Abeillard, Abélard), Peter, scholast. Philosoph und Theolog, der kühnste Denker des 12. Jahrh., war 1079 in dem Flecken Paletz oder Palais unweit Nantes [* 16] (daher Doctor Palatinus) geboren, studierte zu Paris [* 17] und zog sich durch seine Bekämpfung des sogen. Realismus, insofern er die allgemeinen Begriffe (universalia) zwar ¶
nicht, wie der Nominalismus, für bloße Namen und Abstraktionen, aber doch lediglich für Verstandeszusammenfassungen (conceptus) erklärte, den Haß seines auf seinen Scharfsinn eifersüchtigen Lehrers Wilhelm von Champeaux, der sich zuletzt für überwunden erklären mußte, zu. Als Leiter der Schule von Notre Dame bildete Abälard die ausgezeichnetsten Männer, unter ihnen den nachmaligen Papst Cölestin II., Petrus Lombardus, Berengar und Arnold von Brescia.
Der Kanonikus Fulbert nahm ihn in sein Haus als Lehrer seiner Nichte Heloise auf. Abälard, obgleich bereits 38 Jahre alt, entbrannte in heftigster Liebe für das schöne und geistreiche 17jährige Mädchen und fand die glühendste Erwiderung seiner Leidenschaft. Er entführte die Geliebte nach der Bretagne, wo sie im Hause seiner Schwester einen Sohn gebar, und nachdem er mit Fulberts Einwilligung sich mit Heloise vermählt hatte, kehrte diese in das Haus des Oheims zurück, leugnete aber die Ehe, um Abälard an der Erlangung kirchlicher Würden nicht hinderlich zu werden.
Darüber und über eine zweite Entführung erbittert, ließ Fulbert Abälard überfallen und entmannen, um ihn zur Erlangung kirchlicher Ehren kanonisch unfähig zu machen. Tief gebeugt durch diese Schmach, barg sich Abälard als Mönch in der Abtei St.-Denis und bewog auch Heloise, in Argenteuil den Schleier zu nehmen. Die Kraft [* 19] seiner Rede, die Klarheit und Bestimmtheit seines Vortrags sowie die ganze Richtung seiner Theologie zogen Schüler aus allen Ländern herbei. Er suchte den kirchlichen Glauben auf allgemeine Vernunftprinzipien zurückzuführen, sah die Freiheit des Willens und das Vermögen der Selbstbestimmung als Grundlage der Sittenlehre an, und wie nur aus ihr die Zurechnungsfähigkeit der Handlung hervorgehe, so lehrte er, daß auch nur die aus ihr hervorgehende Reue und Buße, nicht die äußerlichen Gebräuche der Kirche selig machen könnten; bildlich und gleichnisweise sei vieles in der kirchlichen Glaubenslehre, so z. B. in der Dreieinigkeit die drei Haupteigenschaften Allmacht, Weisheit und Güte, angedeutet. Abälard erscheint als offener Vertreter der rationalistischen Richtung in der Kirche.
Die Synode zu Soissons (1121) erklärte seine Ansichten über die Dreieinigkeit für ketzerisch und verurteilte ihn zur Einsperrung im Kloster St.-Médard. Der päpstliche Legat hob diese Strafe auf, und Abälard kehrte nach St.-Denis zurück, verließ aber nach einiger Zeit dieses Kloster und erbaute zu Nogent an der Seine eine Kapelle und Klause, Paraklet genannt, die er, ansehnlich erweitert, nach seiner Ernennung zum Abt von St.-Gildes-de-Ruys in der Bretagne Heloisen und ihren Religiosen zur Wohnung überließ, da das Kloster zu Argenteuil aufgehoben worden war.
Der Abt Wilhelm von St.-Thierry erneuerte die Beschuldigung der Ketzerei gegen die Schriften Abälards, und an die Spitze der Gegner stellte sich Abälards ehemaliger Bewunderer, Bernhard von Clairvaux, der es dahin brachte, daß das Konzil zu Sens (1140) und, als Abälard an den Papst appellierte, Papst Innocenz II. seine Lehre [* 20] verdammten. Peter der Ehrwürdige, Abt zu Clugny, söhnte Abälard, nachdem er seine Trinitäts- und Erlösungstheorie widerrufen, mit seinen Feinden aus, und in frommer Andacht, mit Studieren und Lehren [* 21] beschäftigt, ein Muster klösterlicher Zucht, lebte Abälard ruhig zu Clugny, bis er am Aussatz erkrankte.
Auf den Rat der Ärzte ließ ihn Peter nach der Priorei St. Marcellus bei Châlons bringen, wo ihn der Tod ereilte. Heloise, die ihm erst im Tod folgte, erbat sich den Leichnam und ließ ihn im Paraklet begraben. Beider Asche wurde 1808 in das Museum der französischen Denkmäler nach Paris gebracht und 1828 in einem eigens dazu erbauten Grabmal auf dem Kirchhof Père Lachaise beigesetzt. Abälards lateinische Schriften und Briefe hat Amboise gesammelt und Duchesne (Par. 1616), zuletzt Cousin (das. 1849 bis 1859, 2 Bde.) herausgegeben. Neuerdings aufgefundene Werke, darunter das »Sic et Non«, eine Sammlung dogmatischer Widersprüche der Kirchenväter, sind teils durch Cousin (Par. 1836), teils durch Rheinwald (Berl. 1831) veröffentlicht worden.
Vgl. Rémusat, Abélard (Par. 1845, 2 Bde.);
Wilkens, Peter Abälard, eine Studie in der Kirchengeschichte (Götting. 1855);
Deutsch, Peter Abälard, ein kritischer Theolog (Leipz. 1883);
Carriere, Abälard und Heloise, ihre Briefe und Leidensgeschichte (2. Aufl., Gieß. 1853);