Überwallung
,
ein Heilungsprozeß holziger Pflanzenteile, insbesondere der Baumstämme, bei
Verletzungen, welche bis
auf den
Splint gehen. Das durch die
Wunde bloßgelegte
Stück des
Splints kann wegen des verloren gegangenen
Kambiums zunächst
nicht weiter verdickt werden, sondern bleibt in der Vertiefung der
Wunde längere Zeit sichtbar; an den
Rändern der
Wunde aber setzt die Kambiumschicht ihre Thätigkeit fort, und da sie sich dabei konvex gegen die Wundfläche
zusammenzieht, so werden die neuen
Jahresringe von
Holz,
[* 2] welche sie erzeugt, zugleich allmählich in tangentialer
Richtung über
die
Wunde hingeschoben. Auf diese
Weise verkleinert sich die letztere von Jahr zu Jahr und wird endlich
ganz verschlossen, wenn die Überwallungen
zusammentreffen. Gewöhnlich springen die obern Ränder einer durch Überwallung
sich
schließenden
Wunde wulstförmig vor, weil sie
¶
mehr
durch den absteigenden Nahrungssaft, der an dieser Stelle sich aufstaut, stärker ernährt werden.