Überfruchtung
(Superfoecundatio) und
Überschwängerung (Superfoetatio), die abermalige
Befruchtung
[* 2] und Schwängerung
einer
Person, welche bereits empfangen hat. Beide unterscheiden sich nur durch die Zwischenzeit, welche zwischen der ersten
und zweiten
Empfängnis liegt. Erfolgt nämlich die zweite
Befruchtung kurze Zeit nach der ersten, wenn
die hinfällige
Haut
[* 3] (decidua) an der Innenfläche der
Gebärmutter
[* 4] noch nicht gebildet und das zuerst befruchtete
Ei noch
[* 5] nicht
in die Gebärmutterhöhle gelangt ist, so nennt man dies Überfruchtung.
Dagegen versteht man unter
Überschwängerung denjenigen Vorgang,
wo nach bereits erfolgtem
Eintritt des befruchteten
Eies in die Gebärmutterhöhle und nach bereits gebildeter
Decidua daselbst eine zweite
Empfängnis statthaben soll.
Überfruchtung
kommt bei
Tieren erwiesenermaßen vor; beim
Menschen ist sie wohl möglich und denkbar, aber noch nicht durch sichere
Thatsachen
erwiesen. Das Faktum wenigstens, daß ein
Weib
Kinder von verschiedener
Rasse zur
Welt bringt, nachdem sie
mit Männern der gleichen
Rasse den
Beischlaf vollzogen hat, ist auch auf anderm Weg erklärbar.
Überschwängerung ist aber
beim
Menschen nur in den sehr seltenen
Fällen denkbar, wenn eine doppelte
Gebärmutter vorhanden ist; doch ist auch für diesen
Fall das Vorkommen der
Überschwängerung noch nicht sicher beobachtet worden.