Öttinger
,
Eduard
Maria, Schriftsteller, geb. zu
Breslau,
[* 2] lebte als Journalist in
Wien,
[* 3] München,
[* 4]
Berlin,
[* 5]
Mannheim,
[* 6] dann längere Jahre in
Leipzig,
[* 7] wo er 1842-52 den
»Charivari« und 1843-49 den »Narrenalmanach« herausgab.
Seit 1852 in
Paris
[* 8] und
Brüssel
[* 9] wohnhaft, ließ er sich endlich (1860) dauernd in
Blasewitz bei
Dresden
[* 10] nieder, wo er starb.
Öttinger
schrieb zahlreiche
Romane und
Novellen, besonders des satirisch-humoristischen
Genres, unter denen wir
»Onkel
Zebra« (Leipz.
1846),
»Rossini« (das. 1847),
»Potsdam [* 11] und Sanssouci« (das. 1848),
»König Jérôme Napoléon und sein Capri« [* 12] (Dresd. 1852, 3 Bde.),
»Ein Dolch, [* 13] oder Robespierre und seine Zeit« (3. Aufl., Leipz. 1862) und »Die nordische Semiramis« (Berl. 1863, 6 Bde.) als die gelesensten nennen. Den meisten poetischen Wert haben die »Venezianischen Nächte« (Leipz. 1846). Von seinen übrigen Schriften verdienen Erwähnung die Gedichtsammlungen: »Buch der Liebe« (Berl. 1832; 5. Aufl., Leipz. 1850) und »Neues Buch der Liebe« (Dresd. 1852) und seine bibliographischen Arbeiten: »Historisches Archiv« (Karlsr. 1841);
»Bibliotheca Shahiludii«, Bibliographie des Schachspiels (Leipz. 1844);
»Iconographia Mariana«, Litteratur der wunderthätigen Madonnenbilder (das. 1852),
und »Bibliographie biographique« (das. 1850; 2. Aufl., Brüssel 1854);
endlich seine »Geschichte des dänischen Hofs von Christian VIII. bis Friedrich VII.« (Hamb. 1857-59, 8 Bde.) und das biographische Datenlexikon »Moniteur des dates« (Dresd. 1866-68, 6 Bde.; bis 1878 fortgesetzt von Schramm).