Öllampen
,
die mit fetten Ölen (Rüböl,
Baumöl, Kokosnußöl,
Thran,
Walratöl) gespeisten Lampen
[* 2] (s. d.). Die Öllampen
sind
älter als die
Kerzen. Aus Andeutungen, die sich in den biblischen Überlieferungen finden, geht hervor, daß dem jüd.
Volke der Gebrauch von Öllampen
bekannt war, doch bestanden selbst bei den Griechen und
Römern die Öllampen
nur in einem mit Öl gefüllten
Gefäß,
[* 3] in
das ein Docht aus Hanf oder Flachs eingelegt war. Diese Lampen,
bei denen infolge der mangelhaften
Verbrennung ein von üblem
Geruch begleitetes
Rauchen und
Rußen nicht zu vermeiden war, blieben
bis ins Mittelalter hinein das allgemeine Beleuchtungsmittel. Um 1550 konstruierte Hieronymus
Cardanus
eine Öllampe mit seitlichem
Ölbehälter, ähnlich der noch jetzt hier und da gebräuchlichen
Sturz- oder Flaschenlampe; dabei
wandte er zum erstenmal das für Öllampen
notwendige Princip an, daß das Öl nahe dem Dochtende erhalten bleiben
muß, wenn ein selbstthätiges ruhiges
Brennen erzielt werden soll. In die zweite Hälfte des 18. Jahrh.
fällt die dem
Franzosen Léger zugeschriebene Erfindung der Flachdochte, wodurch eine Flamme
[* 4] mit größerer Oberfläche erzielt
wurde, namentlich aber durch die Erfindung Argands (s.
Argandsche Lampen).
[* 5]
Quinqué verstärkte die Luftzuführung zur Außenseite der Flamme durch Aufsetzen eines Glascylinders, wodurch er zugleich ein Flackern des Lichts verhinderte. Von Carcel wurde 1800 die Uhr- oder Pumplampe konstruiert, bei der ein Uhrwerk die Bewegung einer kleinen Pumpe [* 6] bewirkt, wodurch das Öl aus dem Behälter im Fuß der Lampe [* 7] gehoben wird und so ein stetiges Überfließen desselben aus der Brenneröffnung stattfindet. Als wesentlicher Fortschritt galt die 1809 erfundene Astrallampe mit kranzförmigem Ölbehälter, die unter dem Namen Sinumbralampe dadurch verbessert wurde, daß der keilförmige Querschnitt des Ölbehälters den Schatten [* 8] desselben fast vollständig beseitigte.
Eine wichtige Vervollkommnung war die 1836 bekannt gewordene Moderateurlampe von Franchot, bei der das Öl durch eine Schraubenfeder,
die einen Kolben auf die Ölschicht drückt, zum
Brenner emporgehoben wird, wobei ein im Steigrohr befindlicher
Stift die Öffnung desselben verengt, je nachdem der Federdruck stärker oder schwächer ist, und so als
Regulator
[* 9] (modérateur)
wirkt. Diese Lampe ist bis über die Mitte des 19. Jahrh. verbreitet gewesen. Von den Öllampen
sind
nur noch die Küchen- und die Grubenlampe in häufigerer Anwendung, während man sich sonst der Petroleumlampen
(s. d.) bedient.