Ölberg
(lat.
Mons
[* 2] oliveti, arab.
Dschebel et
Tûr), der als angebliche Stätte der
Himmelfahrt
Christi bekannte
Berg östlich
bei
Jerusalem,
[* 3] durch das
Thal
[* 4]
Josaphat davon getrennt, besteht aus
Kalkstein und wird durch flache
Einsattelungen
in drei
Kuppen geteilt, deren nördlichste die höchste
Höhe (828 m) erreicht, während die mittlere (805 m) mit der Häusergruppe
Kefr et
Tûr (»Ölberg
dorf«) als der eigentliche Ölberg
für die heilige
Stätte gilt, die übrigens schon zu
Davids Zeit ein
Ort religiöser Verehrung war.
Kaiserin
Helena erbaute daselbst um 333 eine
Basilika;
[* 5] im 7. Jahrh. trug der
Berg eine runde
Kirche, die im 11. Jahrh. zerstört
wurde, seit dem 12. Jahrh. eine große
Kirche, von der aber im 16. Jahrh. ebenfalls nur noch Trümmer vorhanden waren. Seit 1835 steht
daselbst eine kleine, von einem großen
Hof
[* 6] umschlossene achteckige mohammedanische
Kapelle, in deren Mitte
eine cylindrische
Trommel und eine kleine
Kuppel über derselben den
Ort bezeichnet, von wo aus die Auffahrt
Christi stattgefunden
haben soll. Die
Christen haben in dem offenen
Hof
Altäre errichtet und dürfen dort an gewissen
Tagen
Messe
lesen. - In der
bildenden
Kunst nennt man Ölberg
eine plastische
Darstellung des
Gebets
Christi im
Garten
[* 7]
Gethsemane mit dem
Kelch des
Leidens, dem
tröstenden
Engel und den schlafenden
Jüngern. Solche Ölberge
wurden im
Mittelalter in
Kirchen und
Kapellen, später außerhalb
der
Kirchen und besonders in der Mitte von
Kreuzgängen aufgestellt. Es haben sich deren aus dem 13. und
14., meist aber aus dem 15. und 16. Jahrh. erhalten
(Straubing,
[* 8]
Regensburg,
[* 9]
Xanten,
Melk,
Merseburg,
[* 10]
Nürnberg,
[* 11]
Stuttgart,
[* 12]
Worms,
[* 13] Würzburg,
[* 14]
Antwerpen).
[* 15]