Ökonomos
(Ikonomos), Konstantinos, einer der bedeutendsten neugriech. Kanzelredner und Gelehrten, geb. zu Tsaritsani in Thessalien, war seit 1805 Prediger in Thessalien, wegen Verdachts der Teilnahme an dem Aufstand des Armatolen Vlachavas in Janina eingekerkert, seit 1809 Lehrer der Philologie und Rhetorik am Gymnasium zu Smyrna, gab diese Stellung wegen vielfacher Anfeindungen auf und siedelte nach Mytilene über. Seit 1819 erster Prediger in Konstantinopel, [* 2] flüchtete er nach der Ermordung des Patriarchen Gregor (s. Gregor 6) nach Odessa, [* 3] wo er die berühmte Leichenrede auf Gregor hielt; von dort ging er nach Petersburg, [* 4] Deutschland, [* 5] Italien, [* 6] kehrte 1835 nach Athen [* 7] zurück und starb am Er war Mitglied der Petersburger Akademie und korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin. [* 8] Außer verschiedenen Schulbüchern (»Rhetorik«, Wien [* 9] 1813; »Poetik«, das. 1817) sind von grammatischen Werken hervorzuheben: »Über die enge Verwandtschaft der slawischen Sprache [* 10] mit der hellenischen« (Petersb. 1828, 3 Bde.) und »Über die echte Aussprache des Griechischen« (das. 1833),
gegen die Grundsätze der Erasmianer. Theologischen Inhalts sind: »Über die drei Stufen des Priestertums in der Kirche« (Nauplia 1835);
»Verzeichnis der Bischöfe und Patriarchen der Kirche in Konstantinopel« (das. 1837);
»Über die Septuaginta« (Athen 1849, 4 Bde.).
Berühmt sind seine Leichenreden (Berl. 1833); von Dichtungen sind zu erwähnen eine Komödie und eine Elegie auf den Kaiser Alexander I. von Rußland (Petersb. 1825). Seine gesammelten Werke erschienen in 3 Bänden (Athen 1864-67). Biographien schrieben Sivinis (Triest [* 11] 1856), Tischendorf (in der Augsburger »Allgemeinen Zeitung« vom eine russische Destunis (Petersb. 1860).