Öchelhäuser
,
Wilhelm von, Nationalökonom und
Shakespeare-Forscher, geb. zu
Siegen,
[* 2] wurde
Techniker, unternahm viele größere
Reisen durch fast alle
Länder
Europas, widmete sich dann bis 1848 kaufmännischer
Thätigkeit, war darauf drei Jahre
Sekretär,
[* 3] später
Assessor des Reichshandelsministeriums und der Zentralbundeskommission
in
Frankfurt
[* 4] a. M., von 1852 bis 1856
Bürgermeister in
Mülheim
[* 5]
a. d.
Ruhr und ist seitdem Generaldirektor
der
Deutschen Kontinentalgasgesellschaft in
Dessau.
[* 6] 1883 wurde er in den Adelstand erhoben. Er war 1852-53 Mitglied des preußischen
Abgeordnetenhauses und gehört seit 1878 als nationalliberales Mitglied dem deutschen
Reichstag an. Öchelhäuser
ist Begründer und
Vorstandsmitglied der
Deutschen
Shakespeare-Gesellschaft und gab eine
»Bühnen- und Familienausgabe von
Shakespeare dramatischen Werken« (Weim. 1878, 7 Bde.)
heraus sowie
»Einleitungen zu
Shakespeares Bühnendramen« (2. Aufl.,
Minden
[* 7] 1884, 2 Bde.). Von seinen handelspolitischen und
sozialen
Schriften erwähnen wir: »Die wirtschaftliche
Krisis« (Berl. 1876);
»Die Nachteile des Aktienwesens und die Reform der Aktiengesetzgebung« (das. 1878);
»Die Tarifreform von 1879« (das. 1880);
»Die Arbeiterfrage« (das. 1886);
»Die sozialen Aufgaben der Arbeitgeber« (das. 1887).