Évolène,
im Dialekt Évolena (Kt. Wallis, Bez. Hérens). 1378 m. Grosse Gemeinde und schönes Pfarrdorf, im Val d'Hérens am rechten Ufer der Borgne, 18 km ssö. über Sitten. Postbureau, Telegraph; im Sommer zweimal täglich Postwagen Sitten-Évolène-Haudères. Im Winter
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werden die Postsachen mit Maultieren befördert. Gemeinde, mit den Weilern Les Haudères, La Forclaz, Lannaz, La Sage, La Tour, Pralovin und Villa: 167 Häuser, 1208 kathol. Ew.; Dorf: 57 Häuser, 464 Ew. Schöne Pfarrkirche zu Saint Jean Baptiste. Trotz der Konkurrenz durch die beiden für Hochtouren günstiger gelegenen Orte Arolla und Ferpècle ist Évolène ein wichtiges Exkursionszentrum. Drei Gasthöfe. Früher bildete Évolène überhaupt das Siedelungszentrum des ganzen obern Thalabschnittes, so dass dieser oft einfach mit dem Namen des Dorfes bezeichnet wurde, während die Bezeichnung als Val d'Hérens nur dem untern Thalabschnitt verblieb.
Die sehr grosse Gemeinde Évolène umfasst das ganze Thal von Saint Martin bis zur Dent Blanche und vom Sasseneire bis zum Pic d'Arzinol und zieht sich bis zur Landesgrenze gegen Italien hinauf. Hinter dem Dorfe Les Haudères teilt sich das Thal in die zwei Arme von Ferpècle und von Arolla. Das Zentrum der Gemeinde liegt am Fusse eines alten Sturzschuttkegels mitten in weitem Alpweidengebiet, das von hohen Felswänden und bewaldeten Steilhängen eingerahmt ist, worüber wieder grosse Alpweidenterrassen folgen.
Zahlreiche Schalensteine bei Villa und auf den Maiensässen von Lassiores. 1570 baute man eine seither wieder eingegangene Kupfermine ab. Vom Dorf Évolène u. den übrigen alpinen Stationen der Gemeinde aus führen eine Reihe von Pässen hinüber nach Zermatt, Zinal, Grimentz u. ins Val de Bagnes. Auf Gemeindeboden von Évolène 1840 blutiges und entscheidendes Gefecht zwischen den Anhängern der freisinnigen Regierung zu Sitten und denen der konservativen Parteileitung zu Siders. 1250: Ewelina; 1255: Eweleina.