Épée
(franz., v. ital.
espada),
Degen. Im 12. Jahrh. bedeutete spata (espada, espe, épée
) ein großes, zweischneidiges
Schwert (swert) zum Hauen, nicht wie der
Degen zum
Stechen.
Épée
444 Wörter, 3'149 Zeichen
Épée
(franz., v. ital.
espada),
Degen. Im 12. Jahrh. bedeutete spata (espada, espe, épée
) ein großes, zweischneidiges
Schwert (swert) zum Hauen, nicht wie der
Degen zum
Stechen.
Epée,
Charles Michel, Abbé de l', der Begründer des Taubstummenunterrichts in Frankreich, geb. zu Versailles, [* 2] widmete sich dem geistlichen Stande, dann der Rechtswissenschaft und ward Parlamentsadvokat, kehrte aber bald zu den frühern theologischen Studien zurück. Zum Kanonikus in Troyes befördert, sah er sich nach kurzer Zeit durch den Erzbischof von Paris, [* 3] de Beaumont, wegen jansenistischer Grundsätze dieser Stelle wieder entsetzt. Von da an lebte er zurückgezogen seinen wissenschaftlichen Studien, bis ihn etwa 1765 das Mitleid veranlaßte, sich zweier hilflos gewordener taubstummer Mädchen anzunehmen. Unbekannt mit den bisherigen Versuchen auf diesem Gebiet, erfand er eine eigne Methode des Taubstummenunterrichts, deren Eigentümlichkeit namentlich in der ausgedehnten ¶
Verwendung der künstlichen Gebärden und der Fingersprache neben dem schriftlichen Verkehr besteht. Erst allmählich machte
er sich mit der Litteratur des Taubstummenwesens bekannt und räumte dann auch der Lautsprache einen beschränkten Platz
neben der Zeichensprache ein. Epée
widmete, ermutigt durch glückliche Erfolge, von da an sein Leben der neuen Aufgabe,
gründete um 1770 ohne andres Vermögen als das einer jährlichen Rente von 12,000 Frank auf eigne Kosten die erste Taubstummenschule
in Paris, welche er einige Jahre später auf den Montmartre verlegte und in eine förmliche Erziehungsanstalt umwandelte. In
einem taubstummen Jüngling, den er 1773 in Péronne fand, glaubte er den verstoßenen Erben der gräflichen
Familie Solar zu entdecken und setzte in der That in einem langwierigen Prozeß 1781 die Anerkennung desselben als Graf Solar und
die Einsetzung in das gräfliche Erbe durch, welches Urteil aber 1792 wieder umgestoßen wurde.
Diese Begebenheit hat zu dem bekannten Schauspiel Bouillys, betitelt: »L'abbé de l'Épée«
, von
Kotzebue (»Der Taubstumme«) für die deutsche Bühne bearbeitet, Anlaß gegeben. Erst 1785 bewilligte Ludwig XVI. Epée
eine persönliche
Beihilfe und einen staatlichen Zuschuß. Im letzten Jahrzehnt seines Lebens genoß Epée
eines über ganz Europa
[* 5] ausgebreiteten
Rufs und allgemeiner Verehrung in Frankreich, hatte aber in litterarischen Fehden seine Methode gegen die
Vertreter der Lautsprache, Pereira in Paris und Heinicke in Leipzig,
[* 6] zu verteidigen. In Wien
[* 7] gründete Maria Theresia nach seinen
Angaben eine Anstalt, der seine Schüler Stork und May vorstanden.
Überhaupt breitete sich seine Methode siegreich aus und herrschte Menschenalter hindurch selbst in Deutschland [* 8] vor. Er starb in Paris. Sein Hauptwerk ist: »Institution des sourds et muets par la voie des signes méthodiques« (Par. 1776, 2 Bde.; 2. Aufl. u. d. T.: »La véritable manière d'instruire les sourds et muets«, das. 1784).
Vgl. Bébian und Bazot, Éloges historiques de Ch. M. de l'Épée
(Par. 1819);
Berthier, L'abbé de l'Épee (das. 1852);
Walther, Geschichte des Taubstummenbildungswesens (Bielef. 1882).
Nr. | Ergebnis | Épée |
---|---|---|
1 | 0 Por|te|pee [prtepe:], das; -s, -s [frz. porte-épée = Degengehenk, 2. Bestandteil frz. épée < afrz. ... | |
2 | Por|te|pee [prtepe:], das; -s, -s [frz. porte-épée = Degengehenk, 2. Bestandteil frz. épée < afrz. ... |
Inhaltlicher Zusammenhang zu Artikeln, die im Schlüssel (Band 99) unter der gleichen Rubrik aufgeführt sind, maximal 200.
Zu den 2 Artikeln 'Épée' und 'Epée' auf Seite 5.690 wurden 200 verwandte Einträge gefunden in total 3 Kontexten:
Epée, Abbé de l'
Porte-epée *
Épée
Epée, Abbé de l'.
epée*.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
5.691 | Epée | Bébian und Bazot | Éloges historiques de Ch. M. de l'Épée | (Par. 1819) |
5.691 | Epée | Berthier | L'abbé de l'Épee | (das. 1852) |
5.691 | Epée | Walther | Geschichte des Taubstummenbildungswesens | (Bielef. 1882) |
3.275 | Bouilly | "L'Abbé de l'Épée" | (1795; deutsch von Kotzebue, Leipz. 1800) | |
2.566 | Bazancourt | "Les secrets de l'épée" | (1862) | |
7.514 | Gonzalès | "L'épéede Suzanne" | (1865) | |
52.592 | Bazancourt | Darstellung aus der Geschichte der Fechtkunst | "Les secrets de l'épée" | (1862) |
6.963 | Gebärdensprache | Epée | Institution des sourds et muets par la voie des signes méthodiques | (Par. 1776, 2. Aufl. 1784 u. öfter) |
56.100 | Encyklopädie | "La science de l'homme de sour, d'épéeet de robe" | (fortgesetzt und vermehrt von Limiers und Massuet, 18 Bde., Amsterd. 1752) | |
5.691 | Epée | "Institution des sourds et muets par la voie des signes méthodiques" | (Par. 1776, 2 Bde.; 2. Aufl. u. d. T.: "La véritable manière d'instruire les sourds et muets", das. 1784) |
10 Quellen wurden gefunden.