Äthane
oder Ethane, Bezeichnung für die sog. Grenzkohlenwasserstoffe, d. h. die Kohlenwasserstoffe mit dem Maximalgehalt an Wasserstoff, von der Formel CnH2n+2 ^[CnH2n+2]. Die Reihe dieser Kohlenwasserstoffe beginnt mit dem Methan oder Sumpfgas, CH4 ; dann folgt das Äthan, C2H6 , Propan, C3H8 , die Butane, C4H10 , Pentane, C5H12 , Hexane, C6H14 , bis zu dem höchsten bekannten Gliede der Reihe, dem Pentatriakontan, C35H72 ^[C35H27].
Vom
Butan an aufwärts existiert jedes
Glied
[* 2] in mehrern
Isomeren, deren Anzahl mit dem Gehalt an
Kohlenstoffatomen
wächst. So sind zwei
Butane, das normale CH3.CH2.CH2.CH3 ^[CH3·CH2·CH2·CH3], und das Isobutan
^[img.], drei
Pentane, fünf
Hexane u. s. w. möglich und auch bekannt. Die
Äthane
treten natürlich im
nordamerik. Petroleum und in den durch
trockne Destillation von
Torf und
Braunkohle entstehenden
Teerölen
auf. Sie werden aus den Jodverbindungen der
Alkoholradikale durch Reduktion mit
Zink und Salzsäure, z. B. 2C2H5J + 2HCl + 2Zn
= ZnJ2 + ZnCl2 + 2C2H6 ^[2C2H5J+2HCl+2Zn = ZnJ2+ZnCl2+2C2H6], durch
Zersetzung von Zinkalkylen
mit Wasser, z. B. Zn(C2H5)2 + 2H2O = Zn(OH)2 + 2C2H6 ^[Zn(C2H5+2H2O
= Zn(OH)2+2C2H6],und synthetisch durch die Einwirkung von Alkyljodüren auf Zinkalkyle, z. B.
2C2H5J + Zn(CH3)2 = ZnJ2 + 2C3H8 ^[2C2H5J+Zn(CH3)2 = ZnJ2+2C3H8], gewonnen.
Die niedrigsten
Glieder
[* 3] der Reihe bis zum
Butan sind bei gewöhnlicher
Temperatur
Gase;
[* 4] die mittlern farblose Flüssigkeiten
von schwachem, charakteristischem
Geruch, die in Wasser unlöslich, aber ungemein leicht löslich in
Alkohol und
Äther sind.
Die höhern
Glieder endlich sind feste Körper (Paraffine), die sich ebenfalls in
Alkohol und noch leichter
in
Äther lösen. Die Siedepunkte der
Glieder dieser Reihe steigen mit dem
Molekulargewicht; bei der Vergrößerung des Moleküls
um CH2 anfangs etwa um 30°, später bei den höhern Gliedern um 25-13°. Ebenso nehmen die specifischen Gewichte
zu, bleiben aber immer unter dem des Wassers. Die Äthane
sind wenig reaktionsfähig, daher auch
ihre Bezeichnung als Paraffine von parum affinis. Von rauchender Salpetersäure und von
Chromsäure werden sie erst beim Erhitzen
angegriffen und zu
Kohlensäure und Wasser verbrannt. Bei der Einwirkung von
Chlor oder
Brom bilden sie
Substitutionsprodukte,
z. B.:
CH4 + Cl2 = CH3Cl + HCl ^[CH4+Cl2 = CH3Cl+HCl]
und können vermittels dieser Produkte leicht in andere Verbindungen übergeführt werden.