Äolopile
oder
Äolipile
[* 2] (grch.,
d. i. Dampfkugel, Windkugel), ein kleines Metallkesselchen, an
das ein mit enger Mündung
endendes Ausflußrohr angesetzt ist. Ist das Kesselchen teilweise mit einer Flüssigkeit gefüllt, die durch eine untergesetzte
Flamme
[* 3] ins
Kochen gebracht wird, so strömen die
Dämpfe mit Gewalt aus jener engen Öffnung hervor. Ein
in den Weg des Dampfstrahls gestelltes Flügelrad wird von demselben angetrieben. Wenn die Äolopile
um eine
Achse leicht drehbar
und der Dampfstrahl zu einem die
Achse konzentrisch umhüllenden
Kreise
[* 4] tangential gerichtet ist und das oder die Ausflußrohre
wie die bei Segners Wasserrad
[* 5] umgebogen sind, so wird sie, wie bereits Hero von
Alexandrien um 120
v. Chr.
ermittelt hatte, durch die Reaktion des ausströmenden
Dampfes in Rotation versetzt. Wird die Äolopile
mit
Weingeist gefüllt, so
läßt sich der ausströmende Dampfstrahl entzünden und zum Löten oder Glasblasen verwenden.