Titel
Oncken
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1) Wilhelm, Geschichtsforscher, geb. zu Heidelberg, [* 2] besuchte die Universitäten Heidelberg, Göttingen [* 3] und Berlin, [* 4] habilitierte sich 1862 als Privatdozent der Philologie und Geschichte zu Heidelberg, ward 1866 außerordentlicher Professor daselbst und 1870 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Gießen; [* 5]
seit 1873 hessischer Landtagsabgeordneter für die Stadt Gießen, 1874-76 Mitglied des deutschen Reichstags. Er schrieb: »Athen [* 6] und Hellas« (1865-66, 2 Tle.);
»Stadt, Schloß und Hochschule Heidelberg« (3. Aufl., Heidelb. 1885);
»Die Staatslehre des Aristoteles« (Leipz. 1870-75, 2 Tle.);
»Österreich [* 7] und Preußen [* 8] im Befreiungskrieg« (Berl. 1876-79, 2 Bde.).
1877 übernahm er die Herausgabe einer »Allgemeinen Geschichte in Einzeldarstellungen«, für die er selbst »Das Zeitalter Friedrichs d. Gr.« (Berl. 1881-83, 2 Bde.) und »Das Zeitalter der Revolution, des Kaiserreichs und der Befreiungskriege« (das. 1885-87, 2 Bde.) schrieb.
2) August, Nationalökonom, Bruder des vorigen, geb. zu Heidelberg, studierte in München, [* 9] Heidelberg und Berlin, lebte 1865-71 als Grundbesitzer im Großherzogtum Oldenburg [* 10] und habilitierte sich 1872 an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. [* 11] 1877 wurde er als Professor der Nationalökonomie an das Polytechnikum zu Aachen, [* 12] von da 1878 an die Universität zu Bern [* 13] berufen. Er schrieb: »Untersuchung über den Begriff der Statistik« (Leipz. 1870);
»Die Wiener Weltausstellung 1873« (Berl. 1873);
»Adam Smith in der Kulturgeschichte« (Wien 1874);
»Österreichische Agrarier« (das. 1877);
»Adam Smith und Immanuel Kant« (Leipz. 1877, Bd. 1);
»Der ältere Mirabeau und die ökonomische Gesellschaft in Bern" (Bern 1886);